#LessonsLearned: Workation – ja, aber klimafreundlich!

Melinda Baranyai

Wenn im morgendlichen Zoom-Meeting der Kameraschwenk plötzlich Meerblick mit einer schneebedeckten Bergkette zeigt, ist klar: da arbeitet jemand nicht von zu Hause aus im Ruhrgebiet, sondern in Sichtweite des Ätna auf Sizilien. Dort haben wir diesen Winter für mehrere Wochen ein geräumiges Feriendomizil angemietet, um unserem Team das Arbeiten in Urlaubsumgebung zu ermöglichen – auf neudeutsch "Workation", ein Wortmix aus "work" und "vacation".

polyEstate-Workation 2023 auf Sizilien

Was haben wir gelernt?

Als IT-Unternehmen haben wir uns im Vorfeld selbstverständlich viele Gedanken um die Technik gemacht. Beispiel Internetverbindung: wir haben lange recherchiert, ob diese vor Ort ausreichend stabil für mehrere gleichzeitig laufende Videokonferenzen ist. Mit der Erkenntnis, dass man dies letztlich erst vor Ort weiß. Also statt Recherche haben wir nun immer einen Plan B im Gepäck: einen Router mit mobiler SIM-Karte, der für den Notfall einsatzbereit ist.

Ein weiterer Punkt war das Setup der Arbeitsplätze: wie transportiert man eine Handvoll sperriger externer Monitore für das Entwicklerteam? Gar nicht! Wir haben in tragbaren Monitoren einen praktischen Ersatz fürs mobile Arbeiten gefunden: die tabletgroßen Bildschirme passten super ins Handgepäck und lassen sich flexibel neben dem Laptop aufstellen. So auch auf dem Bügelbrett vor Ort, das von unserem CEO kurzerhand zum exklusiven Stehtisch umfunktioniert wurde.

CEO-tested: Das Bügelbrett als Stehtisch

Abseits des Technischen haben wir auch viel Praktisches gelernt. Zum Beispiel, wie wichtig ausreichend Vorlaufzeit bei der Planung ist, um das Erlebnis auch wirklich allen Teammitgliedern zugänglich zu machen (z.B. jenen mit Kindern oder Azubis). Oder dass es sich lohnt, bei der Wahl des Ortes im Winter den Längengrad zu berücksichtigen – je weiter westlich, desto länger scheint nach Feierabend noch die Sonne für Erkundungstouren. Und: die Anzahl von Wohnungsschlüsseln macht einen erheblichen organisatorischen Unterschied.

Was werden wir zukünftig ändern?

Ohne Zweifel – unsere erste Workation ist super angekommen. Insbesondere die einzigartige Atmosphäre der temporären Arbeits-WG hat alle begeistert. Leider können wir jedoch den bitteren Beigeschmack des Ganzen nicht ausblenden. So toll eine Workation auf einer Mittelmeerinsel auch ist, animiert sie zu weiteren klimaschädlichen Flugreisen. Und das wollen wir definitiv nicht. Daher haben wir in langen Gesprächen miteinander nach klimafreundlicheren Umsetzungsmöglichkeiten gesucht, woraus unsere zwei zukünftigen Workation-Optionen entstanden sind.

Zum einen werden wir – analog zum letzten Mal – weitere Workations in WG-Manier anbieten, die wir für uns ab jetzt als "Group-Workation" betiteln. Dabei wird über den Ort maßgeblich entscheiden, dass die Reise klimafreundlich erfolgen kann. Beispielsweise fahren aus dem Ruhrgebiet Direktzüge an die Ostsee nach Rügen oder in die vergletscherten Berge der Schweiz. Und selbst die italienische Mittelmeerküste lässt sich mit ein bis zwei Umstiegen erreichen.

Zum anderen führen wir die "Single-Workation" ein. Für den Fall, dass sich jemand dazu entscheidet, im Urlaub sowieso eine längere Anreise – auch mit dem Flugzeug – zurückzulegen, möchten wir unterstützen, dass sich die Emissionen wenigstens lohnen. Daher werden wir individuell über Möglichkeiten der Ausweitung des Urlaubsreise zur Workation sprechen.

Wir sind gespannt und freuen uns auf die neuen Erfahrungen. Denn eine dynamische Arbeitsgestaltung gehört für uns genauso zu unserer Weiterentwicklung wie regelmäßige Produkt-Updates. Und wer uns kennt, der weiß: wir erfinden uns gerne neu!

Melinda Baranyai
Melinda Baranyai Social Media Managerin

Freigeistige Allrounderin mit einer Vorliebe für Kreativität und Zwischenmenschliches. Approbierte Psychotherapeutin in ambulanter Praxis und Social Media Managerin bei polyEstate. Aktuell im Ruhrgebiet zu Hause, mit dem Herzen stets in den Bergen.